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Prof. Dr. Markus Roth
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Mitgründer und Chief Science Officer von Focused Energy
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Professor für Laser- und Plasmaphysik an der TU Darmstadt
Fusionsenergie
Eine sichere und nachhaltige Energieversorgung ohne geopolitische Abhängigkeiten – und das Ganze noch „Made in Deutschland“. Das wäre die Lösung. Auch für das Klimaproblem. Aber geht das überhaupt? Kreative Lösungen wie die Fusionsenergie sind gefragt.
Ein Darmstädter Unternehmen ist auf dem besten Weg, die laserbasierte Kernfusion, bei der vor Kurzem der Durchbruch erfolgte, nach dem Vorbild der Sonne weiterzuentwickeln, so dass sie in 15-20 Jahren als unerschöpfliche Energiequelle nutzbar ist.
Einer der Macher dahinter ist Markus Roth. Er ist nicht nur Professor für Laser- und Plasmaphysik an der TU Darmstadt sowie Chief Science Officer und Mitgründer von Focused Energy, sondern auch eine der Koryphäen in der Kernfusion un der Papst der Laserfusion.
Bereits mit 12 Jahren wollte Markus Roth Kernphysiker werden, weil ihn – als großer Star-Trek-Fan – das Universum und die Materie interessierte.
Markus Roth ist seit 2003 Professor für Laser- und Plasma-Physik an der TU Darmstadt. 2013 wurde Dr. Markus Roth Fellow der American Physical Society. Seit 2021 ist er auch Mitgründer und Chief Science Officer von Focused Energy, einem jungen Unternehmen, das mithilfe von Laserfusion Energie erzeugen will.
Die Fusionsforschung an der TU Darmstadt unter Leitung von Markus Roth arbeitet seit vielen Jahren auf dem Gebiet der zivilen Nutzung der Fusion mit dem Lawrence Livermore National Laboratory zusammen. Dabei verfolgt die TU Darmstadt das Prinzip des „direct-drive“, bei dem die Kapsel direkt von Laserstrahlen getrieben wird. Dieses Verfahren ist ein vielversprechender Ansatz für die kommerziell attraktive Energieproduktion und ist unbrauchbar für militärische Anwendung.
Markus Roth hat darüber hinaus ein Verfahren entwickelt, welches verspricht, mit kleineren Laseranlagen und höherem Energiegewinn einen effizienteren Weg zur sauberen, sicheren und zuverlässigen Energieversorgung zu beschreiten. Dieses Prinzip, die sogenannte „schnelle Zündung“, wurde von TU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern entwickelt und wird in Forschergruppen in aller Welt aktuell verfolgt.
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Doktorarbeit: Aufbau des ersten Hochenergielasers an der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt.
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Postdoc: Konzept und Design des PHELIX-Lasers an der GSI. GSI-Mitarbeiter.
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Forschungsaufenthalt am Lawrence Livermore National Laboratory: Mitarbeit beim Aufbau der National Ignition Facility, Laserentwicklung zum Aufbau des PHELIX-Lasers, Forschung mit dem ersten Petawatt-Lasersystem der Welt.
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Entdeckung lasergetriebener Ionenstrahlen. Entwicklung des Konzepts der schnellen Zündung mit Laser-Ionenstrahlen für effiziente Laserfusion zur Energiegewinnung.
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Erfinder der Laser-Driven Radiation Sources (LDRS), der weltweit ersten laserbasierten Neutronenquelle für den Industrieeinsatz. Das LDRS-Verfahren kann zerstörungsfrei nicht nur durch dicke Stahl- oder Betonwände hindurch-, sondern auch hineinsehen. So können z.B. große Bauteile wie Brücken oder Schiffscontainer genauso wie fest verschlossene Behälter von außen charakterisiert werden. In der Vergangenheit war das verwendete Inspektionsverfahren auf riesige Teilchenbeschleuniger angewiesen, um die notwendigen Neutronenstrahlen zu erzeugen. Das war für sehr viele Anwendungen nicht praktikabel. LDRS bietet so nicht nur eine deutlich kostengünstigere und kompakte Alternative, sondern auch eine Art zerstörungsfreien Röntgenblick in feinste Strukturen und komplexe Materialzusammensetzungen.
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Forschung zur Laserfusion an allen großen Laseranlagen in aller Welt.
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Preise als American Physical Society Fellow, Rosen Scholar and Honorary Professor at Kyoto.
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Berater der
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Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA (Wien),
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des Department of Energy (Washington) und
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des Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien sowie
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des Los Alamos National Laboratory in New Mexico.
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Mitglied im Beirat Fusionsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)